Mut zur Therapie!
Erstellt von r.ehlers am Montag 25. August 2014
Therapeuten, Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, überhaupt alle anderen Angehörigen der Heilberufe, möchten es anmaßend finden, wenn ich sie dazu aufrufe, Mut zur Therapie zu haben.
Sie beweisen diesen Mut doch jeden Tag, wenn die Patienten mit ihren vielen unklaren Beschwerden zu ihnen kommen und sie entscheiden müssen, welche Symptome vielleicht bekannten Krankheiten zuzuordnen sind und welche Wege zur Linderung oder Besserung die richtigen sein könnten. Natürlich ist es leicht, nur danach zu fragen, wo es denn fehlt und bei Schmerzen jeder Art die von der Pharmazie propagierten Chemikalien „für alle 35 Sorten von Kopfschmerzen“ und auch sonst alle Körperschmerzen zu verschreiben, bei Schlaflosigkeit eine aus der Fülle der tablettarischen Schlafkeulen auszuwählen und bei Unwohlsein ein Psychopharmakum (mit oft unübersehbaren Nebenwirkungen).
-de.wikipeida.org-
Ein Therapeut, der sich die Zeit nimmt für eine gründliche Anamnese und die reifliche Überlegung, woher genau die Beschwerden kommen und es wagt, in aller Vorsicht – er will ja nicht schaden! – auch ihm bisher nicht bekannte Einsichten zuzulassen und neue Wege zu versuchen, braucht schon deshalb viel Mut, weil er angesichts der wirtschaftlichen Zwänge in der Praxis bei so viel Zeitaufwand nicht absehen kann, wie er den Betrieb überhaupt wirtschaftlich aufrecht erhalten kann.
Die Krankenkassen bezahlen den Therapeuten ja nicht dafür, dass er heilt. Er wird auch nur völlig unzulänglich für die Zeit bezahlt, die er im Interesse des Patienten aufbringt. Gut bezahlt wird nur der Einsatz teurer medizinischer Geräte. Auf das Einkommen aus ihrem regelmäßigen Einsatz ist der Therapeut dann aber auch dringend angewiesen. Ist es richtig, dass die jungen Leute mit den besten Abiturnoten, die man ans Medizinstudium überhaupt heranlässt, nach ihrer Ausbildung dann in der medizinischen Praxis auf eine solche ökonomische Gratwanderung geschickt werden?
Mut zur Therapie müssen auch die Patienten selber aufbringen. Auch sie können es sich leicht machen und dem Mann oder der Frau im weißen Kittel einfach glauben, was sie erklären. Jeder Patient weiß oder ahnt es zumindest, dass er in sich eine Fülle von biochemischen und psychischen Mechanismen hat, die bei richtigem Einsatz enorm bei der Besserung helfen können. Er muss den Nerv aufbringen, sich in die Therapie einzubringen. Stellt er fest, dass der Therapeut ihn partout nicht in die Therapie einbeziehen will, muss er den Therapeuten wechseln.
-bronline.de-
Der Mut zur Therapie, die Therapeuten und Patienten gern generell aufbringen würden, erfordert aber den Mut der Verantwortlichen zur Therapie des sog. Gesundheitswesens.
Der Gesetzgeber, die Politik und die Medien reden davon, dass wir ein Gesundheitwesen hätten. Dabei haben wir nur ein System der Krankenbehandlung, wessen sich sogar wlle Betgeiligten bewusst sind. Wer aber hat den Mut, dieses System zu therapieren? Ein Blick über die Grenze nach Holland zeigt, dass das durchaus möglich ist. Vielleicht hat dort die Lobby, die am alten System prüchtig verdient, nicht so stark.
Mut zur Therapie ist von den Therapeuten am meisten dort gefragt, wo unser Gesundheitssystem sie überhaupt nicht bezahlt, nämlich in der Prävention von Krankheiten.Es gibteinige wenige ganz besonders verantwortungsbewusster Ärzte, die sich als Präventologen bezeichnen. Sie wollen ihr Wissen verbreiten, dass Krankheiten selten ohne Vorgeschichte auftauchen und weit im Vorfeld verhinderbar sind. Auch Ernährungsmediziner sind solche Präventologen, s. http://www.essenspausen.com/unser-entgleistes-gesundheitswesen-setzt-nicht-auf-praevention/.
Heilpraktiker nehmen sich erfahrungsgemäß mehr Zeit, sich mit dem Ernährungsverhalten der Patienten zu befassen. Dies ist einer der guten Gründe für ihren guten Zulauf und ihre vermehrte Zulassung von derzeit 32.000 nach dem Stand von 2010. Die Gesamtzahl der Ärzte in Deutschland nähert sich allerdings lt. Statisitk inzwischen der halben Million an: 1990 waren es noch 289.100 (51.400 davon ihne Zulassung, 2013 stieg die Zahl schon auf 470.400 (113.200 ohne Zulassung). Wenn sich die Ärzte einmal in ihrer Mehrheit eingehend mit den Grundfragen der Ernährung befassen und die Menschen zum Umdenken anleiten, wird sich das Essverhalten der Masse der Bevölkerung deutlich verbessern.
Zwar wird die Zahl der Therapeuten dann nicht mehr so rasant steigen, aber das ist ja die Aufgabe der Therapeuten, die Patienten so gesund zu machen, dass sie keinen Therapeuten mehr brauchen! Ich kenne das aus meinem ursprünglichen Fach. Der beste Hausanwalt einer Familie oder eines Unternehmens ist der, der langfristig kaum für sein Klientel arbeiten muss, weil er mit der Beratung nicht erst wartet, bis die Klagen schon auf dem Tisch liegen.